Umfrage in der Tabletklasse: Einblicke in den digitalen Schulalltag

15.09.2025

Seit mehr als einem halben Schuljahr arbeitet die ehemalige Klasse 8a - jetzt 9a - der Realschule Neuffen unter ihrem Klassenlehrer Andreas Brunold mit digitalen Endgeräten im Unterricht. Sie ist damit die bereits neunte Tablet-Klasse, bei welcher durch Hilfe der Adolf-Leuze-Stiftung eine 1:1-Ausstattung von Endgeräten für eine Klasse der jeweils achten Stufe gelang. Ohne diese Unterstützung wäre solch ein kostenintensives Projekt für Schule und Stadt überhaupt nicht denkbar. Eine anonyme Umfrage unter den Schüler:innen bietet nun spannende Einblicke in ihre Erfahrungen und Einschätzungen und zieht so ein erstes Fazit.

Insgesamt sehr positive Rückmeldungen

Die meisten Schüler:innen bewerten den Tableteinsatz im Unterricht sehr positiv. Viele geben an, dass sie im Schulalltag gut oder sogar sehr gut mit dem Gerät zurechtkommen. Besonders geschätzt wird die Möglichkeit, alles an einem Ort verfügbar zu haben: „Ich finde, ich lerne besser und kann mich auch besser organisieren“, so eine Schülerin. Insbesondere OneNote wird als zentrale App im Unterricht hervorgehoben, da hier alle Unterrichtsnotizen und Aufgaben gesammelt werden. Auch Teams und PowerPoint werden häufig genutzt, vor allem zur Zusammenarbeit bei Präsentationen.

Lernverhalten und Motivation im Wandel

Ein großer Teil der Schüler:innen gibt an, sich durch die Nutzung des Tablets motivierter zu fühlen. Einige nennen als Grund, dass das Arbeiten abwechslungsreicher geworden sei oder dass sie durch digitale Tools wie Lern-Apps gezielter lernen könnten. Gleichzeitig stellen dem jedoch einige wenige entgegen, dass man durch das Tablet auch schneller abgelenkt werden könnte – sei es z.B. durch Notifications in Teams und anderen Apps oder dem Surfen im Internet. Dennoch wird das allgemeine Lerngefühl meist als positiv empfunden und viele Schüler:innen sehen das Lernen mit dem Tablet als gleichwertig oder sogar besser im Vergleich zum früheren Unterricht ohne Tablet an. Gerade die Möglichkeit, immer und zu jeder Zeit die Möglichkeit zu haben, den Unterrichtsstoff zusätzlich durch Lernvideos zu wiederholen, wird betont.

Digitale Kompetenzen gestärkt

Fast alle Befragten geben an, sich im Umgang mit digitalen Medien sicherer zu fühlen, was unter anderem auch an dem täglichen und dadurch kontinuierlichen Gebrauch liegt. Besonders bei der Nutzung von Programmen wie PowerPoint oder beim Erkennen von Fake News haben einige nach eigenen Angaben große Fortschritte gemacht.

Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge

Auch wenn die Gesamtbilanz insgesamt positiv ausfällt, darf nicht über einige Kritikpunkte hinweggesehen werden. So wird vermehrt der verwendete digitale Stift bemängelt. Viele empfinden diesen als ungenau oder stören sich am Schreibgefühl: „Der Stift ist richtig schlecht“, heißt es mehrfach. Immer wieder wird auch der Wunsch nach mehr Freiheit bei der individuellen Gestaltung des Laptops an sich laut – etwa durch ein veränderbares Hintergrundbild auf dem Gerät. Einige Schülerinnen und Schüler sehen auch Verbesserungsbedarf bei der Stabilität sowie Geschwindigkeit der Internetverbindung und wünschen sich ferner Powerbanks für den Schulalltag.

Zusammenarbeit deutlich verbessert

Ein zentrales Ergebnis der Umfrage: Die Zusammenarbeit untereinander hat sich durch die Tablets stark vereinfacht. Bei Gruppenarbeiten kann direkt gemeinsam an Präsentationen gearbeitet werden und auch bei Krankheitsfällen ist es leicht, Mitschüler:innen Materialien digital zur Verfügung zu stellen.

Fazit: Ein Modell mit Zukunft

Viele Schüler:innen würden sich sofort erneut für die Tabletklasse entscheiden. Der überwiegende Teil der Klasse ist überzeugt, dass der digitale Unterricht nicht nur praktischer, sondern auch motivierender ist. Gleichzeitig zeigen die Rückmeldungen, dass technisches Zubehör wie Stifte und eine stabile Infrastruktur zentrale Bausteine für das Gelingen digitaler Bildung bleiben.